Thursday, March 25, 2010

#163, Die Schönheit Cortázars

Ich saß in der Metro, Cortázar lesend, mit dem Schicksal hadernd und meine alltägliche Routine verfluchend. „Einen Teelöffel zwischen den Fingern pressen und seinen metallenen Herzschlag spüren, seine verdächtige Mahnung. Wie es schmerzt, einen Teelöffel zu verweigern, eine Tür zu verweigern, alles das zu verweigern, was die Gewohnheit soweit heruntergeleckt hat, bis es eine befriedigende Sanftheit aufweist. Viel einfacher ist es, das gewöhnliche Angebot des Löffels anzunehmen, nämlich ihn dafür zu benutzen, seinen Kaffee umzurühren.“
Lesend stieg ich aus, ging die Treppe nach oben, fragte mich plötzlich, wo der Bäcker hingekommen war, bei dem ich mein Brötchen hatte kaufen wollen, fragte mich plötzlich, warum hier alles blau gekachelt war, wo die Station doch orange sein sollte und stellte dann fest, an der falschen Haltestelle ausgestiegen zu sein.
Da hatte ich meinen Ausbruch aus der Routine, erbärmlich zwar und mühselig, aber er wurde noch besser, als ich in der nächsten Metro nämlich A. traf, mit dem ich meinen Morgen dann wirklich gerne beginnen wollte

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