Sunday, August 29, 2010

#199, à la mode

In der SB-Sparkasse in Neukölln stehe ich hinter den drei Geldautomaten und warte.
Am mittleren Automaten steht eine junge Türkin, ganz in weiß gekleidet, mit einem eleganten Kopftuch, Leopardenfelloptik auf weißem Grund.
Rechts von ihr steht eine Türkin ähnlichen Alters, um die 25, diese jedoch im klassich-schwarzen, eng sitzenden Mantel. Auch Hose, Ballerinas und Handtasche sind schwarz, zeitlos nennt man das. Dazu kombiniert sie ein modisches Kopftuch in frechen Farben, schwarz, pink und weiß.
Am Automaten links steht eine ältere Dame, ebenfalls Türkin, um die Taille rundlich, weshalb ihr weinroter Mantel auch etwas legerer geschnitten ist. Ihre Accessoires sind passend dazu dunkel gehalten, auch ihr Kopftuch ist schwarz.
Das ist wie beim einarmigen Banditen, denke ich, wenn man am Hebel zieht und dreimal dasselbe Bild erscheint. Fast warte ich auf das Klimpern von Münzen.
Als es ausbleibt, drehe ich mich um, um zu sehen, wie lange die Schlange hinter mir schon geworden ist. Da stehen zwei blonde deutsche Mädchen, wie ich von Kopf bis Fuß in Jeansstoff eingenäht. Und jede von uns trägt ein Tuch um den Hals, meins ist türkis und grün, das des Mädchens hinter mir ist rot und gelb, das dahinter olivgrün mit silbrig glänzenden Streifen.

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