Friday, August 20, 2010

#200, You have 59 million friends on facebook!

„Ich verbringe den Großteil meiner Zeit damit, Leute anzulächeln, die nicht existieren sollten.“
Die restlichen Stunden will ich für mich, will ich mit dem ausfüllen, was ich, und ich habe lange gebraucht, sie definieren zu können, meine Prioritäten nenne. Leider vertragen meine Prioritäten wenig von dem, was ich sonst noch gerne mache: Partys, Musik, Drogen, Leute. Schon schwierig genug ist es, eine Partnerschaft und meine Handvoll Freunde damit zu vereinbaren. Manchmal telefoniere ich, manchmal gehe ich in eine Kneipe, manchmal scheiße ich auch auf alles, betrinke mich auf einer Party und tanze.
Meistens aber bleibe ich für mich und arbeite.
Facebook (da mögen die Soziologen sagen, was sie wollen) hat nicht dazu geführt, dass ich vereinsame. Im Gegenteil: Eine halbe Stunde täglich sehe ich mir an, was U. am Rechner gezaubert hat, welche lesenswerten Artikel L. an mich weiterleitet, und wie S.s (meist onomatopoetischer) Tageskommentar lautet.
Ich bleibe sogar halbwegs auf dem Laufenden, was die Leute angeht, die nicht mehr mit mir sprechen wollen, oder mit denen ich nicht mehr sprechen will (überraschend viele).
Aus der Distanz freue ich mich daran, wie alle so ihren Tätigkeiten nachgehen und habe halbstündigen Anteil an einer Welt, gegen die ich mich entschieden habe.

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