Saturday, October 16, 2010

#158, Redefreiheit

Der Job, das Leben, die Stadt: Wir haben uns eine ganze Weile nicht gesehen. Als sie die Tür öffnet, werde ich sofort hineingezogen in die curryschwangere Küche, dort ist es warm. Wir sprechen, die Teller vor uns.
Nebenan auf dem Herd blubbert noch bisweilen der große Topf mit dem Curry, genauso, wie wir in Abständen auflachen. Unser Gespräch hat kein Zentrum, immer wieder stößt eine mit dem Kochlöffel hinein und rührt es um. Es ist ein gutes Gefühl, diese völlige Freiheit in der Konversation, hier gibt es keine Bereiche, die man besser nicht anschneidet. Es hat nichts damit zu tun, über dies und das zu sprechen, stattdessen kommt alles als Thema in Frage, weil wir uns für dieselben Dinge interessieren, ohne miteinander zu konkurrieren. Wir sind uns wohlgesinnt.
Als ich mich verabschiede, ist es draußen noch heller Tag. Ich habe ein neues Rezept für Apfeltaschen und frage mich, wie ich es all die Monate ohne sie ausgehalten habe.

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