Monday, December 20, 2010

#198, Nach dem Fest ist vor dem Fest

Heute verbringe ich einen Abend mit mir, in eine Ecke der noch bezogenen Couch geknüllt, ich blicke in den leeren Raum vor mir.
Eine Party funktioniert so: Man stellt Alkohol und Musik bereit und gibt möglichst vielen Leuten Bescheid, wann und wo sie sich beides abholen können. Dann wartet man darauf, wer an diesem speziellen Abend Lust darauf hat, sich bei Tanzmusik zu betrinken: Eine ganze Menge.
Ich sehe in den nun wieder leeren Raum vor mir und erinnere mich daran, dass mich mein Tanzpartner wild von einem Arm in den anderen geschleudert hat, dass die Nachbarin mehrmals vor der Tür stand, aber nicht trinken wollte, und dass die Toilette ständig verstopft war. Ich weiß auch noch, wer sich den Ellbogen aufgeschnitten hat, wer am Ende umgefallen ist und wer mit wem nach Hause gegangen ist. Das alles passiert wie Kino in meinem heute leeren Raum. Und ich erinnere mich auch an der Gefühl der Geborgenheit, das von meinen Freunden ausgeht, aus der Küche herüberwabert und aus dem Sofa aufsteigt. Die Meisten von ihnen lade ich ein, seitdem ich Alkohol an meinen Festen anbiete. Gekommen sind sie aber wegen mir, und ich weiß, jeden blöden Spruch werden sie mir verzeihen.

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