Friday, July 16, 2010

#156, Die Liebe und die Gründe

Ich will mich verlaufen“ sagte sie nachts um zwei, und als sie mir die Hand gab, wusste ich nicht mehr, wohin. Die Füße treiben mich umher, unruhig, raus hier, bis an den Stadtrand, in die Wälder, zu den Wanderschildern: dorthin, wo ich schon lange nicht mehr war.
Folge der Liebe oder folge den Gründen! – so pendeln meine Arme. Zum Spaß lasse ich den linken Arm gegen den Takt mit dem rechten schwingen, und achte auf den Schritt, wie jemand, der laute Musik in den Gliedern bemerkt. – Ach, was sollen die Gründe, ich laufe einfach immer weiter, bis der Himmel grün wird, der Boden sandig, die Hitze sanfter, der Wind freundlicher, laufe bis weit hinter die letzte Haltestelle von Schlildow - so weit, dass ich nach zwei Stunden mit müden Beinen im Wald stehen kann. Das ist ein schöner Tag heute, warm, sonnig, nicht heiss - ideal, um nachzusehen, was der Wald heute, nach Jahren, bewahrt hat.

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