Friday, July 30, 2010

#189, tucutún-tlalak-tutu-tlacuu

Geräusche. Geräusche in Texten: Das ist so eine Sache.
Über Geräusche schreiben, für die es noch kein Wort gibt, meine ich, also nicht so etwas wie miauen. Auch nicht quiiiietschen.
Ich meine Geräusche, die man im Ohr hat, und für die man nun irgendeine Entsprechung finden muss: Das ist so eine Sache.
Vor kurzem habe ich zum Beispiel mehreren Freunden (darunter Literaten, Musikern: Professionellen!) in den Ohren gelegen, sie möchten mir doch, bitteschön, beschreiben, wie sich das anhört, wenn ein alter Zug über alte Schienen fährt.
Am Ende, und mithilfe meiner Freunde, bin ich zu dem Schluss gekommen, es müsse sich so anhören:
Tlalak - tlalak - tlalak - tlalak - tlalak...
Eben ein alter Zug auf alten Schienen.
Dann habe ich Juan Carlos Chirinos’ „El niño malo cuenta hasta cien y se retira“ gelesen und dort gefunden: Ein alter Zug fährt über alte Schienen, tucutún-tucutún-tucutún...
Ich frage mich, ob Chirinos allein zu diesem Geräusch-Wort gefunden hat, oder ob er, wie ich, seine Freunde damit behelligt hat.
Und auf jeden Fall habe ich aus seinem Rhythmus gelernt, dass die alten Züge auf den alten venezuelanischen Schienen eindeutig ein bisschen schneller gefahren sein müssen als die hier. Pffffffffff....

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