Saturday, September 18, 2010

#199, Nachtrag Griechenland: Welcome to Greece!

Wir haben gerade unser Gepäck bekommen und orientieren uns an den Schildern, auf denen Exodos steht, wir wollen ans Meer.
Da ruft uns von rechts ein übergewichtiger Mann mit Schnurrbart an, Come! Come!, er sieht so ernst aus, dass wir hingehen. Es stellt sich heraus, wir sind bei der Drogenkontrolle gelandet. Der dicke Schnurrbartträger ist weiterhin ernst, er fährt mit einem riesigen Wattepad in alle Öffnungen meines Rucksacks, oder zumindest in die, die er findet, und wird immer ernster, je weniger das Gerät an der Seite Drogen melden will, so oft er ihm den Wattepad auch unterschiebt.
Als sich gar nichts machen lässt, widmet er sich ausführlich meinem Penicillin, und ich scherze ein wenig, das sei doch legal? Aber der Schnurrbart zittert nicht einmal, dies ist nun wirklich ein ernsthafter griechischer Beamter. Der am Ende einsehen muss: Gegen meine Legalität ist er machtlos, er muss mich gehen lassen. Mit einem Welcome to Greece! jagt er mich aus dem Separee.
Mich dagegen hat das Intermezzo angeregt, ich freue mich darüber, dass ich scheinbar trotz meines Deuter-Rucksacks, meines Esprit-Shirts und meines akzeptablen Haarschnitts nicht halb so bürgerlich wirke, wie ich manchmal fürchte, sondern noch immer für ein subversives Element gehalten werde.

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