Tuesday, November 16, 2010

#138, Die Schönheit der Langeweile an Regentagen (Achim)

Regen, nichts weiter, nur die Tropfen auf dem Fensterbrett, mal links am Fenster, mal am rechten, weit hinter der Gardine meiner Großmutter. Seit Stunden genügt mir dieses Geräusch, und die Kohlen neben dem Ofen und die Kartoffeln im Küchenschrank reichen für fünf weitere Tage. Ich bewege mich langsam, versuche den Regen nicht zu stören, nicht zu erschrecken und nichts zu tun, das seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, nichts was ihn innehalten lassen könnte. Ich will nur weiter im Sessel sitzen, ein wenig dösen, in ein Schläfchen sinken, im Gähnen die steifen Glieder strecken, lauschen auf die Art in der die Zeit sich in den Tropfen den Takt gibt – und bis die Kohlen alle sind möchte ich mich ihrem Rhythmus ergeben. Die Zeit meint es heute gut mit mir, und gelassen und still lauschend will ich ihr gewogen bleiben.

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