Monday, December 27, 2010

#195, Konfuzius sagt

Gestern habe ich zum ersten Mal seit mindestens zehn Jahren wieder eine Folge Lindenstraße gesehen. Der supersympathische Momo ist auch nach zehn Jahren nicht wiederaufgetaucht, sämtliche Beimers und Zänkers wohnen dagegen noch immer in der Lindenstraße, als ob es im ganzen großen München keine anderen Mietwohnungen geben würde, in die man auch mal umziehen könnte.
Ein bisschen grauer sind sie alle geworden, nur Mutter Beimer sieht noch immer haargenau aus wie Mutter Beimer, weiß der Himmel, wie sie das gemacht hat. Ansonsten besitzt die Serie eine Kontinuität hart an der Schmerzgrenze, also wirklich wie im richtigen Leben. Nur bei der jüngeren Generation lässt sich ein wenig Veränderung attestieren: Aus Iffi ist eine Matrone und aus Klaus ein Walross geworden. Und natürlich gibt es ein paar Zugezogene, blonde Mädchen, die Kinder haben von den Kindern der jüngeren Generation. Oder vielleicht habe ich meine Mutter da auch falsch verstanden.
Ich sehe mich zu Hause um, die Standuhr kenne ich, solange ich denken kann. Aber wir sind mehrmals umgezogen, unsere Familie ist heute anders als vor zehn Jahren, manche sind weggegangen, andere hinzugekommen. Ich habe das Gefühl, bei uns hat sich deutlich mehr Leben ereignet als im Fernsehen.

No comments:

Post a Comment